Die Etrusker
Durch diese unterirdischen Gänge zu wandeln – begleitet von den Figuren eines Bildhauermeisters – ist wie eine Zeitreise, aus der man niemals wieder zurückkehren möchte.
ORVIETO mit antiken Wurzeln
Ist eine der wichtigsten kleineren Städte in Italien, ein wahres Juwel an Kultur, Geschichte und Archäologie, Zeugnis und Vermächtnis einer geheimnisvollen Vergangenheit.
Auf einem Tuffsteinhügel gelegen – als „ La Rupe“ bekannt – war sie schon seit dem VIII.Jahrhundert v.Chr. als eine der wichtigsten etruskischen Städte bekannt, um dann 265 v.Chr. ins Römische Reich integriert zu werden.
Die Etrusker schufen ein weitreichendes Netz von Strassen und Wasserwegen, um ein friedliches soziales Zusammenleben gewährleisten zu können, und Handel und Wandel zu führen.
Die Etrusker konnten durch ihr weitverzweigtes hydraulisches Wasser- und Abwassersystem nicht nur die Wasserversorgung ihrer Häuser und Werkstätten sichern, sondern auch durch Zisternen ihre völlige Unabhängigkeit garantieren.
Es gab damals zwei verschiedenen Arten von Zisternen: mit oder ohne Verputz – die ohne Verputz waren wasserdicht durch die besondere geologische Beschaffenheit des Bodens, die verputzten hatten durch ihre konische Form und wasserdichten Verputz durch weissen Kalk, vermischt mit Ton, eine besondere Aufgabe.
Die Deckengewölbe sind immer unverputzt und direkt in den Tuffstein geschlagen.
Die Ausgrabungen der verschiedenen Gänge und Wasserleitungen brachten das Baumaterial für die obere Stadt ans Tageslicht.
Im XII.Jahrhundert hatte die mittelalterliche Stadt dann ihren politischen und kulturellen Höhepunkt erreicht.
In diesem Jahrhundert wurde dann auch durch den Dombau der künstlerische Höhepunkt der Stadt erreicht.
Im hohen Mittelalter hatte die Stadt dann allerdings einige hydraulische Probleme. Aus hygienischen Gründen wurde es verboten, die verschiedensten Abfälle der Stadt auf die Strassen oder in die Gossen zu schütten. Es entstanden die berühmten „butti“ – welche sich unter dem Strassengrund befanden – z.Teil aus den etruskischen Gängen stammend, z.Teil neu an den Strassen- und Häuserecken geschaffen. Sie wurden für die verschiedensten Arten von Abfällen gebraucht, wie z.B. Tierknochen, Ton- und Glasscherben.
Ausgelöst durch einige Erdbeben sowie die Pest-Epedemie von 1348, wurden die Brunnen und Zisternen zugeschüttet und aufgegeben und ebenfalls für die Abfälle der Stadt gebraucht.
Heute ist ORVIETO eine kleine ruhige Provinzstadt, welche zwischen ihren Gassen und Steinen ihre uralte Kultur bewahrt und beschützt – wer sie besucht und lieben lernt, wird an jeder Ecke und im Untergrund darauf stossen.
Zwischen dem Dom und dem Brunnen des Hl.Patrizio liegt das Labyrinth – liebevoll von Adriano di Mario - einem passionierten Freund der Archäologie – erkundet und restauriert, mit seinen alten Gängen – Wasserleitungen – Zisternen und Brunnen.
Dem Reisenden, der zwischen Rom und Florenz in Orvieto Station macht, erschliessen sich unerwartete Kunstschätze und geschichtsträchtige Eindrücke in diesem bisher fast unbekannten Teil der unterirdischen Stadt.
Der Besuch der Grotten, ebenso wie die Möglichkeit einer Verköstigung der hiesigen Produkte lassen dem Besucher einen unvergesslichen Eindruck von Orvieto.